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HearEyeSayحس wurde 2024 von der Schauspielerin/Mezzosopranistin Hasti Molavian, von den beiden Komponisten Tobias Schwencke und Christopher Scheuer, dem Medienkünstler Lukas Rehm und dem Regisseur Paul-Georg Dittrich als Musiktheater-Kollektiv und Produktionslabel gegründet. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit Werken der Opern- und Dramenliteratur und deren Übersetzung in ein zukunftsweisendes Theater immersiver Kunsträume und poetischer Klangwelten.

Wir betreiben ein sinnliches, emotional aufgeladenes Theater, das Raum für improvisatorische Impulse lässt und die direkte Berührung mit dem Publikum sucht. Klassisches Opern- und Dramenrepertoire erscheint dabei vielfach überschrieben, neu kontextualisiert und kurzgeschlossen mit Elementen aus Popkultur und geographischen Sphären abseits des eurozentristischen Blickfelds. Rekombinationen, die nie endende Suche nach Symbiosen gegenwärtiger Kunstformen und ein permanentes Sich-Neu-Hinterfragen und In-die-Welt-Hineinschauen sind unsere künstlerische Droge.

Wir bewegen uns im Spannungsfeld von Performance, Musiktheater und Dokumentation. Wir schlagen mit Mitteln des Game-Designs und der Maschinenintelligenz Brücken in neue mediale Lebensrealitäten. Dabei lenken wir den Blick auf menschliche Schicksale als Konsequenz politischer Umbrüche, Krisen und militärischer Konflikte, die im Blindspot der aktuellen Öffentlichkeit stehen. Wir wollen zeitliche Grenzen und geographische Koordinaten überwinden und so über den westlichen Tellerrand der komprimierten 15-minütigen Tagesshow/des 15-Sekunden-Reels hinausschauen.

Wir streben narrative Perspektivenwechsel an, wollen uns nicht von einem kompositorischen Genrebegriff einengen lassen, verfolgen den Selbstanspruch einer Neuartigkeit in Form und Ästhetik und forcieren eine integrative Auseinandersetzung mit neuen Technologien (Live-Elektronik, Game-Playing, Sensor-Technik usw.) im archaischen Medium Theater. Schon im Kolosseum fragte man sich: Wie baut man eine Unterbühnenmaschinerie, um effektvoll aufzutreten? Und jetzt fragen wir uns: Wie können wir u.a. digitale Neuerungen in diese Theatertechnik hineinbauen? Dafür müssen gängige Dispositive in Frage gestellt werden, denn wir sind der festen Überzeugung, dass Kunst nur in der steten und unerschrockenen Erneuerung bestehen kann. Das Dogma der Werktreue, das Festhalten an überkommenen Strukturen und verstaubten Sichtweisen, kann nur zu ihrem völligen Bedeutungsverlust führen.

Nur dann, wenn wir die Oper vom Image und vom Gestus eines veralteten Genres befreien, wenn Tradition und Zeitgeist organisch fusionieren, werden sich neue Perspektiven eröffnen. Es bedarf Formate, die Menschen sinnlich und auch intellektuell erreichen können; die einem Publikum Erlebnisse vermitteln können, bei denen nicht die Kennerschaft Voraussetzung der Rezeption ist, sondern die Neugier und die Lust am Unberechenbaren der künstlerischen Erfahrung. Dabei liegt der Schlüssel für uns in der Musik und ihrer affektiven Kraft. Musik trägt in ihrem Herzen viele Geschichten. Sie ist immer mit den Menschen gewesen, hat mit ihnen getanzt, mit ihnen geweint und sie hat mit ihnen gekämpft.


KOLLEKTIV



HASTI MOLAVIAN

Meine Sehnsucht als Darstellerin manifestiert sich im Ausschöpfen aller künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten. Grenzen müssen überschritten werden, auch wenn die Gefahr des Scheiterns allgegenwärtig ist. Nur in diesem polyphonen Ausloten kann ich neue Dimensionen erreichen. Handwerk beschreibt nur einen Teil meiner Arbeit, vielmehr möchte ich mich mit Welt auseinandersetzen, gesellschaftspolitische Themen, die mich bewegen, künstlerisch erforschen und folglich klassische Strukturen, in der die kreative Arbeit gänzlich dem Regie-Team überlassen ist, auflösen.

Mein künstlerischer Werdegang in meiner Teheraner Heimat begann mit dem Erlernen des Instruments Geige. Nach dem Abitur entdeckte ich für mich die Oper, studierte Gesang-Musiktheater in Deutschland und nach 10 Jahren verschiedener Opernengagements bin ich mittlerweile Ensemblemitglied an einem Schauspielhaus. All diese Erfahrungen machen mich zu einer Grenzgängerin und geben mir die Möglichkeit, vielschichtig auf der Bühne zu agieren. Für die einen bin ich die Opernsängerin, für die anderen die Schauspielerin, für mich jedoch ist Schubladendenken in der theatralen Kunst längst obsolet geworden.

Hasti Molavian war am Theater Dortmund sowie Theater Bielefeld festes Ensemblemitglied (Mezzosopran). Parallel dazu war und ist zeitgenössische Musik immer ein wesentlicher Bestandteil ihrer musikalischen Profession. In verschiedenen Produktionen der Ruhrtriennale wirkte sie als Solistin mit. Weitere prägende Stationen waren u.a. die Philharmonie Berlin, der Hercules Saal München, das Theater an der Wien, die Philharmonie Essen und das Theater Bremen. Seit 2020 ist sie Ensemblemitglied am Volkstheater Wien.






PAUL-GEORG DITTRICH

Ich bin ein Grenzgänger, ein Weltenwandler. Theater hat viele Wohnungen wie unsere Gesellschaft auch. Das strenge Entweder-oder ist mir im Theater und in den Künsten überhaupt fremd. Meine Art des Arbeitens bezeichne ich als „modulares Komponieren“. Die Werke, egal ob Drama, Oper oder Literatur, sind ständig in Bewegung und folgen nicht zwingend einer festgelegten Form.

Improvisation ist Teil des Schaffens, ebenso wie Augenhöhe mit dem Publikum, der Mut zum Scheitern, das Suchen und die Interaktion mit Menschen, Raum, Kontext und politischer Gegenwart. Meine Vision ist es, aus dem Geist der Musik heraus die uns umgebende Wirklichkeit ästhetisch, konzeptionell, inhaltlich und poetisch zu hinterfragen und neu zu gestalten.

Wichtige Stationen für den Regisseur Paul-Georg Dittrich waren bisher u.a. die Staatsoper Stuttgart, Oper Köln, das Staatstheater Kassel, Volkstheater Wien, Theater Bremen und das Aalto Musiktheater Essen.

WWW.PAULGEORGDITTRICH.DE






LUKAS REHM

Mein künstlerisches Schaffen zielt, auch durch den Einsatz neuer Technologien, auf die Dynamisierung von Räumen, in denen das kognitiv Greifbare mit dem nicht unmittelbar Symmetrisierbaren in Resonanz gerät. Die eingesetzten Medien prüfe ich dabei sowohl auf die mit ihnen assoziierten narrativen Strategien und politischen Unzuverlässigkeiten, als auch auf experimentelle und affektive Potentiale – einerseits durch eine Durchdringung der Produktionsschritte, andererseits durch ein offenes Interesse an künstlerischer Kollaboration und Komplexität.

Lukas Rehm arbeitet als Installations- und Videokünstler, Komponist elektronischer Musik und Regisseur in und mit neuen und alten zeitbasierten Medien. Seine Arbeiten wurden u.a. an der Staatsoper Stuttgart, dem Volkstheater Wien, der transmediale, dem ZKM oder dem Future Space New York gezeigt.

WWW.LUKASREHM.NET






CHRISTOPHER SCHEUER

Als Musiktheaterschaffender spüre ich stets den Resonanzachsen zwischen Musik und Publikum nach. Dies bedeutet für mich auf der Suche nach musikalischer Bedeutung aus einer unbegrenzten musikalischen Vielfalt zu schöpfen, ohne Rücksicht auf stilistische Konventionen oder die Geschlossenheit eines tonsystematischen Kunstwerks. Durch die Freiheit zu adaptieren, zu kombinieren und zu transformieren kann Neues entstehen. Synergien aus kollaborativer Arbeit beflügeln musikalische Schaffensprozesse dabei mehr als überkommene Konzepte von Autorschaft. Adaption, Sampling, Collage und der generative Einsatz neuer Technologien sind für mich daher die kompositorischen Mittel der Wahl.

Im Rahmen seiner kompositorischen Tätigkeit entwickelte Christopher Scheuer Auftragswerke für Theater und Festivals in Deutschland und Österreich. Er hat Medienpraxis, Komposition und Musiktheorie an verschiedenen Hochschulen und Konservatorien in Deutschland gelehrt.






TOBIAS SCHWENCKE

Als Komponist, Pianist und Arrangeur bewege ich mich neugierig in und zwischen verschiedensten musikalischen Bereichen. Von Klassik bis Hip-Hop, sogenannter Neuer Musik bis Techno, barocken Madrigalen bis persischem Sprechgesang, um nur einige Bespiele zu nennen, suche ich Zusammenhänge und baue Verbindungen. Ich sehe mich als Handwerker, der nicht nur Töne, sondern im Besonderen die Geschichten hinter den Tönen betrachtet. So entstanden verschiedenste Theater- und Musiktheaterprojekte in denen ich oftmals als Pianist und Darsteller mit auf der Bühne bin, aber auch Filmmusik und Konzertmusik.

Seine Tätigkeit führte ihn auf Theater-, Konzert- und Opernbühnen im gesamten deutschsprachigen Raum, sowie Schweden und Spanien. Für die Stummfilmreihe bei ZDF-Arte entstand neue Filmmusik zu restaurierten Stummfilmen.
























Persian Noun

Plural: حواس (havâss) or حس‌ها (hess-hâ)

Meaning:


          1. sense

          Synonym: حاسه (hâsse)

          حس لامسه ― hess-e lâmese ― sense of touch


          2. feeling

          Synonym: احساس (ehsâs)

          حس عشق ― hess-e ešq ― feeling of love

          خیلی حس خوبیه. ― xeyli hess-e xubi-ye. ― It's a very good feeling.














CALLS OF DUTY: JEANNE D'ARC


nach Friedrich Schiller
sowie Walter Braunfels, Arthur Honegger, Gioachino Rossini, Pjotr Tschaikowski und Giuseppe Verdi
von Hasti Molavian, Lukas Rehm, Christopher Scheuer und Paul-Georg Dittrich
sowie Michael Sieberock-Serafimowitsch
Premiere am Volkstheater Wien
Gotteskriegerin, Rebellin, halluzinierende Jugendliche, Nationalheldin. 1412 in eine Bauernfamilie geboren, wird Jeanne d‘Arc wegen ihrer Visionen vom späteren König Karl VIII. zur Heerführerin ernannt, gewinnt als glorreiche Kriegerin die längst verloren geglaubte Schlacht und stirbt im Alter von 19 Jahren auf dem Scheiterhaufen. 1800 beginnt Friedrich Schiller, den Stoff für das Theater zu bearbeiten und schafft schließlich mit Vollendung des Werkes das neue Dramengenre der Romantischen Tragödie. „Man muss, wie ich bei diesem Stück sehe, sich durch keinen allgemeinen Begriff fesseln, sondern es wagen, die Form neu zu erfinden, und sich den Gattungsbegriff immer beweglich erhalten“. Sängerin Hasti Molavian, Videokünstler Lukas Rehm, Komponist Christopher Scheuer und Regisseur Paul-Georg Dittrich entwickeln daraus ein spartenübergreifendes Jeanne d’Arc-Projekt im Gewand eines raumgreifenden Egoshooter-Games.
Lukas Rehm programmiert in Anlehnung an klassische Egoshooter-Videospiele drei immersive Jeanne d‘Arc-Levels, die verschiedene Konflikte der Welt(geschichte) zitieren, in denen sich Frauen als Kämpferinnen hervorgetan haben: die ‚Schwarzen Witwen‘ der Tschetschenien Kriege, die Peschmerga (die autonomen Streitkräfte der Region Kurdistan im Irak) sowie die 1880 verstorbene Afghanin Malalai von Maiwand, die die paschtunischen Truppen gegen die britischen Besatzung in der Schlacht von Maiwand führte. Hasti Molavian zeichnet zwischen Realität und Game, zwischen Rezeptionsgeschichte und realen Kriegen ein vielfältiges Porträt der Gotteskriegerin. Ganz im Sinne Schillers, sich durch nichts Allgemeines fesseln zu lassen, entsteht so ein vielschichtiger, hochmusikalischer Abend – mit Geschichten aus fremden Welten, raumgreifendem Game-Playing, Live-Gesang und einem Soundtrack aus dramatischen Opernmelodien, epischer Spielmusik und knalligem Hyperpop.

Interview mit Hasti Molavian und Paul-Georg Dittrich zur Produktion in "Die Bühne" (Link)



„Phänomenal! Molavian besticht durch ihre darstellerische Kraft und ihre eindringliche Art zu erzählen. […] Nicht zuletzt das eindrücklich gefertigte Video von Lukas Rehm (Video und Gamedesign) komplettiert einen denkwürdigen Abend."
Kurier



„Eine zeitgemäße Adaption, die sich auf reale Konflikte stützt,
in denen besonders Frauen als Kämpferinnen hervortraten.
[…] Eine gelungene Parallele zieht das Stück zur Cancel-Culture:
Wie Jeanne d’Arc, die auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde,
wird die Streamerin nach dem Spiel am digitalen Pranger gerichtet.
Der Standard


„Phänomenal! […] Molavian besticht durch ihre darstellerische Kraft und ihre eindringliche Art zu erzählen. Musiker und Komponist Christopher Scheuer webt ihr eine dichte Komposition aus Elementen von Vertonungen des „Jeanne d’Arc“-Stoff von Walter Braunfels, Arthur Honegger, Tschaikowski, Verdi und Rossini. Nicht zuletzt durch das eindrücklich gefertigte Video von Lukas Rehm (Video und Gamedesign) wird deutlich, dass der geschützten Raum im Kinderzimmers nur ein vermeintlicher ist. Denn am Ende zielen auf diese junge Gamerin zwar keine Scharfschützen, aber der Hass, den ihre Community gegen die entlädt, komplettiert einen denkwürdigen Abend.“ — Kurier

„Die totale Verausgabung der Opernsängerin im künstlichen Kugelhagel macht betroffen.“
Falter

„[…] eine zeitgemäße Adaption, die sich auf reale Konflikte stützt, in denen besonders Frauen als Kämpferinnen hervortraten. […] Eine gelungene Parallele zieht das Stück zur Cancel-Culture: Wie Jeanne d’Arc, die auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, wird die Streamerin nach dem Spiel am digitalen Pranger gerichtet. Völkermord ist nicht unterhaltsam, urteilt die Community und wendet sich angeekelt ab.“
Der Standard



ICH BIN CARMEN
من کارمن ھستم
und das ist kein Liebeslied




Musiktheater nach Georges Bizet
von Hasti Molavian, Tobias Schwencke, Christopher Scheuer und Paul-Georg Dittrich
sowie Pia Dederichs und Kai Wido Meyer
Premiere am Theater Bremen weitere Vorstellungen am Volkstheater Wien, Theater Aachen und Theater Gütersloh



Im Zentrum des Musiktheaterprojekts "ICH BIN CARMEN من کارمن ھستم und das ist kein Liebeslied" steht die im Iran geborene und in Deutschland ausgebildete Mezzosopranistin Hasti Molavian. Ihre autobiografischen Erlebnisstränge werden assoziativ mit den Themen und Motiven aus Bizets Oper Carmen verbunden. Es werden Gesellschafts- und Geschlechterbilder beider Welten mittels neuer Bild-Klang-Kompositionen befragt – zwischen Bizet, persischem Sprechgesang, Live-Elektronik, Teheraner Originalschauplätzen, Sensor Handschuh und persönlichen Erinnerungsräumen.

ICH BIN CARMEN – ALSO BIN ICH ...?
Georges Bizet entwirft in seiner Oper Carmen ein archetypisches Bild einer Spielerin, einer Verführerin, einer Femme fatale. Dieses tief ins musikkulturelle Gedächtnis eingebrannte Klischee des legendären Carmen-Mythos wollen wir aufgreifen, damit spielen und es brechen. Carmen verteidigt permanent ihre Freiheit: „Frei ist sie geboren und frei wird sie sterben.“ Trotzdem richtet sie sich ständig nach einem Außen bzw. sieht sich mit äußeren Projektionen konfrontiert, die sie zum Teil erfüllt. Wo steht da Hasti Molavian als persische Performerin? Sie eignet sich Carmen an, verleibt sie sich ein, überschreibt sich selbst: „Ich möchte dich endlos auspressen, damit du niemals sterben musst.“ Hasti Molavian ist Kreateurin und Beobachterin zugleich. Und setzt sich auch als Performerin dem Kampf um Selbstdarstellung und eigene körperliche Grenzen aus. Aber wer schreibt ihre Geschichte?

IN DER ARENA
Bereits Bizet führt im vierten Akt den Kampf zwischen Stier und Toreador und den Liebeskonflikt zwischen Carmen und Don José parallel. Das Resultat: Am Ende sind der Stier und Carmen tot. Der Konflikt in Hastis Biografie, der sich aus einem Dualismus zwischen persischer Heimat und westeuropäischem Lebensentwurf speist, spiegelt sich für uns in den Hauptfiguren der Oper wider: Carmen und Don José sind Ausdruck der zwei Seiten ihres Charakters. Verkörpert Don José das Gefühl von Heimatverbundenheit und familiären Banden, steht Carmen für Freiheit, die aber an Bedingungen geknüpft ist. Ein Zweikampf, ausgetragen in einer Person. In Anlehnung an die älteste Kraftsportart der islamischen Welt – dem Pahlevani – verlagert Hasti ihren inneren Kampf in die Arena oder, um im Bild des Pahlevani zu bleiben, in das Zoorkhanei („Haus der Stärke“), wo Frauen normalerweise keinen Zutritt haben.

DIALOG ALLEIN
Aber wie gelingt ein Dialog, wenn nur eine Spielerin auf der Bühne steht? Christopher Scheuer, versiert in Sensortechnik, hat einen mit Gyroskop- und Flexsensoren ausgestatteten Handschuh entwickelt, der es Hasti ermöglicht, Klänge über Bewegung selbst zu steuern und zu verändern. Die Dioden im Handschuh blinken, Hasti hebt den Arm, eine sonore Männerstimme erklingt statt ihrer Stimme aus den Boxen. Nein, weniger Darth Vader und Vocoder-Sound, mehr Fever Ray, oder doch Caruso? Sprechend oder singend – Don José hat jetzt eine Stimme.

... UND DAS IST KEIN LIEBESLIED
Die Oper Carmen ist zum musikalischen Topos avanciert, prägnant und sofort erkennbar. So wird eine Neukomposition mit dem Material von Carmen immer „Musik über Musik“, immer Kommentar sein. Tobias Schwencke und Christopher Scheuer begreifen die Oper von Bizet mit ihren bekannten Melodien als ein Klang-Gerüst, aus dem sie Stücke wie aus einem Steinbruch herauslösen und mit persischer Musik- und Erzähltradition kombinieren. Chorische Klangcollagen und verschiedene ‚Habanera‘-Stilistiken treffen auf Elektro Shaabi (Midi-Keyboard-Sounds und Beats) oder auf Naghali, eine der ältesten Formen des dramatischen, gestenreichen „Storytellings“ aus dem Iran.

ERINNERUNGSRÄUME
Welche Bilder haben wir im Kopf, wenn wir an den Iran denken? Welche bei Carmen? Bizet legt bereits mit dem Stierkampf und dem nach der Freiheit drängenden Vogel symbolische Fährten. In diesem Abend flackern die Bildwelten zwischen Iran und Europa, Hastis Lebensrealität und poetischen Erinnerungsräumen. Es geht um Heimatlosigkeit und Zerrissenheit der Hauptfigur. „... die innere Stimme, die mich daran erinnert, dass ich nicht eins, sondern zwei bin.“

Werkstattbericht in "Die Deutsche Bühne" (PDF)
Portrait Hasti Molavian zur Produktion in "Die Bühne" (Link)

„Der Himmel offen, das Leben ungebunden,
als Heimatland das Universum und als Gesetz dein Wille.“
Henri Meilhac /Ludovic Halévy




„Wow!, das also kann Oper, wenn man sie lässt!“
TAZ


„Wie grandios dieses Musiktheater über Bizets Opernheldin gelungen ist, das müssen Sie erlebt haben!”
Die Deutsche Bühne


„Diese Inszenierung hat es bereits vor der Uraufführung in meine persönliche Liste der besten dieses Jahres geschafft.“
Radio Bremen


NOMINIERUNG OPERNWELT 2022
Kritikerumfrage in der Kategorie
„Uraufführung des Jahres”


„Wow!, das also kann Oper, wenn man sie lässt: […]. Sensationell ist nicht nur die Kondition Hasti Molavians und wie artistisch sie in ihrem 90-Minuten-Solo den Kleinwagen als von Pia Dederichs eingerichtete und von Kai Wido Meyers eindrucksvoll mit Video bemalte Bühne auf der Bühne bespielt […]. Sensationell ist aber vor allem, wie sie die Register ihrer großen Stimme übergangslos zu wechseln vermag.“
TAZ

„Wie grandios dieses Musiktheater über Bizets Opernheldin gelungen ist, das müssen Sie erlebt haben! […] Paul-Georg Dittrich ist ja bekannt für die dialektische Struktur seiner Inszenierungen, die zu jeder sich andeutenden interpretatorischen Haltung gegenüber einem Werk immer sofort den Widerspruch dazu mitliefern. Dittrichs Arbeiten sind genau komponierte Kaleidoskope widerstreitender Eindrücke und Behauptungen, die dem Zuschauer die eigene Positionierung abverlangen. […] Dies ist der Abend der Mezzosopranistin Hasti Molavian: Sie hat ihn inspiriert, sie trägt ihn darstellerisch auf grandiose Weise und sie steht mit ihrer ganzen Person und Biographie für seine Authentizität ein.“
Die Deutsche Bühne

„Was diese Carmen-Inszenierung für mich ganz besonders macht, ist die Mischung aus Innovation und Repetition, das Zusammenspiel von Noten und Klängen, die Symbiose aus Fiktion und Realität. Dittrich und Schwencke haben den Bizet-Klassiker nicht einfach neu inszeniert, sie bedienen sich am Original und denken wirklich alles nochmals neu. Das Ergebnis ist ein berührender und beeindruckender Opernmonolog, mit Musik auf der Bühne, aber ohne Chor und Orchester. […] Diese Inszenierung hat es bereits vor der Uraufführung in meine persönliche Liste der besten dieses Jahres geschafft.“
Radio Bremen

„Der Abend „Ich bin Carmen und dies ist kein Liebeslied“ ist keine weitere Interpretation der berühmten Oper – und den Anspruch stellt die Produktion auch gar nicht –, sondern eine reflektierende, atemberaubend präsente Performance über das Leben von Hasti Molavian. Ovationen belohnten diese wahrlich unter die Haut gehende Aufführung, die es mit ihrem offenen Ende tatsächlich schafft, aus der privaten, ja intimen Auseinandersetzung der Protagonistin mit der Opernfigur eine Verbindlichkeit herzustellen: Das geht uns alle an.“
Neue Musik Zeitung

„Das Projekt "Ich bin Carmen und das ist kein Liebeslied" zeigt: So geht zeitgenössisches Musiktheater. (…) Es steht in vieler Hinsicht für das, was Theater heute leisten sollte - und auch für das, was sich Volkstheater-Direktor Kay Voges vorgenommen hat. Der 80-minütige Abend liefert die Befragung von Traditionen mit modernen Mitteln, ist auf berührende Weise persönlich und gleichzeitig politisch, schlägt eine Brücke zwischen den Kulturen, hat Tiefgang mit Augenzwinkern.“
Salzburger Nachrichten

"Leben ist Selbstbestimmung, und niemand soll mir mehr vorschreiben dürfen, wie ich zu leben habe, noch, was Musik ist", sagt Hasti Molavian. Dass das für sie nicht nur so dahingesagt ist, hat sie mit diesem kräftigen Solo eindrucksvoll bewiesen.“
Salzburger Nachrichten

„Unter der Ägide von Kay Voges zeigt das Wiener Volkstheater ein breites Spektrum an unterschiedlichen Theaterformen. Kein etablierter Theaterbetrieb hat derzeit ein so diverses Programm zu bieten: Von Revuen und konzertanten Aufführungen über Performances und Installationen ist alles dabei. Der Mut zur Öffnung hin zu mehr künstlerischer Ausdrucksvielfalt in Verbindung mit gesellschaftspolitischen Themen und internationalen Kooperationen macht das Haus aktuell zu einem der spannendsten Orte in Wien. (…) Die jüngste Premiere stellt diesen innovativen Weg einmal mehr unter Beweis. Mit „Ich bin Carmen und das ist kein Liebeslied“ eröffnet sich eine assoziative Reise zwischen Orient und Okzident, Oper und Theater und zwischen Traum und Wirklichkeit. Autobiografische Erlebnisse verschmelzen mit Szenen aus Georges Bizets vielgespielter Oper. Ensemblemitglied Hasti Molavian entwickelt gemeinsam mit dem Regisseur Paul-Georg Dittrich und den beiden Musikern Tobias Schwencke und Christopher Scheuer einen gleichermaßen anspruchsvollen wie fantasiereichen Ein-Personen-Abend, der in Zusammenarbeit mit dem Theater Bremen entstand.“
Die Furche

„Unzählige weitere Assoziationslinien sind in diesem beeindruckenden Opernmonolog aneinandergereiht. Das multimediale Musiktheaterprojekt wirkt dennoch nicht überladen, vielmehr ergibt sich ein stimmiger Gesamteindruck. Die musikalische Begleitung changiert zwischen klassischen Klängen und elektronischen Effekten und verstärkt den vieldeutigen Reigen aus kulturellen, ästhetischen und historischen Versatzstücken, der voller Widersprüche, Koinzidenzen und Kontraste steckt.“
Die Furche

OTELLO: TOTAL EMPIRE


von Giuseppe Verdi
Paul-Georg Dittrich und Lukas Rehm
sowie Anika Marquardt, Anna Rudolph und Teresa Martin

Premiere am Staatstheater Darmstadt
Als Folie für die Darmstädter Neuinszenierung fungiert das strategische Computerspiel Empire: Total War, das im Jahr 2009 den Spielemarkt eroberte und sich seitdem größter Beliebtheit erfreut. In diesem Computerspiel übernehmen die Spieler:innen die Kontrolle über eine Großmacht des 18. Jahrhunderts – der Hochzeit des Kolonialismus. Typisch für strategische Computerspiele dieser Art ist der Modus der Eroberung, der Erweiterung des eigenen Gebiets, die Machtübernahme und -vergrößerung und der Aufbau einer fiktiven Gesellschaft. Die Spiele sind also historisch verortet, zitieren faktische Geschehnisse und sind doch hochgradig fiktiv in ihrer verfremdeten Beschwörung einer vergangenen Zeit.
Der Chor aus Verdis Otello wird am Staatstheater Darmstadt zu Spieler:innen eines fiktiven Computerspiels, das sich anlehnt an Empire: Total War. Der Chor befindet sich in unserer heutigen Gegenwart, steht stellvertretend für die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts, die sich liberal, aufgeklärt und emanzipiert gibt und doch scheint es eine große Sehnsucht nach immersiven digitalen Reenactments vergangener Zeiten zu geben, die eine Gesellschaftsordnung skizzieren, die im heutigen Diskurs als hochgradig problematisch angesehen wird. Diese vergangene Zeit, der Inhalt des Spiels, ist die Handlung von Otello. Nebeneinander stehen also die beiden zeitlichen Ebenen von einer heutigen Zeit, in der sich der Chor als Spieler:innen des Computerspiels befinden, und einer vergangenen Zeit, die sich in der Handlung von Otello spiegelt. Alles spielt sich in einem abgeschlossenen Raum, in einer bürokratischen Landschaft ab. Akten, Formalien, Paragrafen, Tische. Schwebend über dem Raum eine Projektionsfläche. Gaming meets Behörde. Aus den Tischen durch Tischversenkungen, tauchen die Solist*innen nach und nach auf. Wie Avatare im Gaming werden sie vom Chor erschaffen, kreiert, bekommen unterschiedliche Tools an die Hand, ein Helm, ein Schwert, ein Buch oder die Bibel. So erschafft sich der Chor, ganz gleich einem tatsächlichen Computerspiel, unterschiedliche Avatare, die den Figuren Otello, Jago, Desdemona und so weiter entsprechen und die sie leiten, manipulieren, gegeneinander antreten lassen können.

Sind die Spielfiguren zunächst eingesperrt in einem Barocktheater im 4:3 Format auf der Mitte der Bühne, so verwischt die Macht der Intrige bald die Grenzen des Spielfelds. Das Publikum wird selbst zum Spieler und entscheidet an entscheidenden Punkten der Erschließung des neuen Territoriums über das Schicksal der Siedler und damit ihrer Opfer: Über ein Smartphone-Interface kann das Publikum in Echtzeit demokratisch abstimmen. Wie ist mit den “entdeckten” Einheimischen umzugehen? Wie soll den neuen Verbündeten geholfen werden? Wie reagieren wir auf einen Angriff aus den eigenen Reihen? Wo und für wen ziehen wir Grenzen? Frei nach den Prinzipien des humanistisch-demokratischen “Hauses Europa” werden auf dem Smartphone Handlungsoptionen zur Wahl gestellt und die gesamte Darmstädter Zuschauerschaft wird aktiver Teil des Geschehens und Mitautor der Geschichte. Jedoch führt jede noch so gut gemeinte Abstimmung, Wertung und Intention im kolonialen Spielfeld zu harten Konsequenzen: Krankheit und Tod von Mensch, Kultur, Glaubensfreiheit, Vielfalt.

Die Inhalte des Spiels, welches ein Damals und Dort der Ausbeutung beschrieben hat, geraten mehr und mehr aus der Simulation. Auch die Artefakte der Bürokratie sind jetzt Ort des Kampfes: im Papierschredderhaufen glimmt virtuelles Feuer. Die Geister der Vergangenheit, Ruinen, Rauchschwaden und Tod tauchen auf den verbliebenen Wänden der alten Ordnung auf. Einzelne Spielfiguren unterwerfen im gewachsenen Territorium munter weiter: Jago greift mit dem Knowhow der Büroangestellten in den Spielcode ein. Emilia und Desdemona erkennen die Chance durch Eingriff in den Code die tief ins Stück eingeschriebene Katastrophe umzukehren. Mit dem Eintreffen des Gesandten Lodovico (Spielerweiterung) wird das manipulierte Spiel zunehmend instabil. Cassios Berufung zum neuen Befehlshaber lässt den Otello-Code kollabieren bis wir in der Dunkelheit der Schlafgemachsszene landen. Hier eskalieren die Konflikte und es kommt zur großen endlosen Dauerschleife menschlichen Abgrunds: Neid, Wut, Egoismus, Täuschung, Wahnsinn, Femizid. Plötzlich wird das Spiel angehalten. Ein Pausemenü erscheint. Wir sehen ein reales Kind welches auf die Bühne wie eine Spielminiatur blickt. Spielstand speichern oder verwerfen?
„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt."
Friedrich Schiller




"Über der Büroszenerie ist eine Leinwand auf der das Spiel sich dann öffnet. Das ist sehr wirkungsvoll […] Es geht um eine Großmacht im 18. Jh. die Protagonisten des Games sind Otello, Jago und Desdemona und die werden als Avatare dargestellt. Das ist wirklich beeindruckend!"
hr2



„Es ist eine sehr aufwendige, komplizierte und in ihrer Bilderflut verstörende Inszenierung, mit der Paul-Georg Dittrich im Staatstheater Darmstadt Verdis Shakespeare-Oper „Otello“ als Computerspiel auf die Bühne bringt."
FAZ



"Paul-Georg Dittrich hat am Staatstheater Darmstadt eine neue, aufwändige und auch sonst gewagte Inszenierung von Giuseppe Verdis Othello mit dem Tenor Gastón Rivero in der Titelrolle inszeniert, die sich nicht scheut, den venezianischen Armada-General als dramatische, verstörende und komplizierte Computerspielfigur inmitten einer assoziativen Bilderflut zu präsentieren."
Mundo Clasico


„Otello als interaktives Computerspiel am Staatstheater Darmstadt: Regisseur Paul-Georg Dittrich fragmentiert das Stück, konstruiert neue Geschichten, holt die Handlung aus dem Privaten ins Öffentliche und lässt das Publikum mitmachen. (…) Dittrich bürdet Verdis „Otello“ viel auf, verhandelt Themen wie Habsucht, Machtgier, Fremdheit, Kolonialisierung, Sexismus, Rassismus, toxische Männlichkeit, weibliche Unterdrückung, lässt seine Figuren durch Zeit und Raum irren. Dabei gelingen ihm immer wieder beeindruckende Bilder, wenn etwa Desdemona im Verlauf ihres Ave Marias die halbierten Porträts von Frauen an ihren Gefängniskäfig heftet, während in einer Laufzeile Textauszüge sowohl aus diesem Gebet als auch dem Grundgesetz gezeigt werden, kontrastiert mit Hinweisen auf Femizide, die in Deutschland durchschnittlich alle drei Tage stattfinden.“
Die Deutsche Bühne

„Es ist eine sehr aufwendige, komplizierte und in ihrer Bilderflut verstörende Inszenierung, mit der Paul-Georg Dittrich im Staatstheater Darmstadt Verdis Shakespeare-Oper „Otello“ als Computerspiel auf die Bühne bringt. (…) Das Thema Frauenmord gerät so beklemmend in die Endlosschleife, Otello hält sich immer wieder das Gewehr an den Hals. Sein Fremdsein, das bis dahin ausgeklammert bleibt, da Otello in der Inszenierung weiß ist und mit der gelben Perücke allen Protagonisten gleicht, wird ganz am Ende doch angeschnitten und gibt zu denken: Ein junges schwarzes Mädchen ist eingeblendet als Gamerin zu sehen, wie sie vor dem letzten Klick zögert: Speichern oder verwerfen?“
- FAZ

„Othello als Computerspiel. (…) Paul-Georg Dittrich hat am Staatstheater Darmstadt eine neue, aufwändige und auch sonst gewagte Inszenierung von Giuseppe Verdis Othello mit dem Tenor Gastón Rivero in der Titelrolle inszeniert, die sich nicht scheut, den venezianischen Armada-General als dramatische, verstörende und komplizierte Computerspielfigur inmitten einer assoziativen Bilderflut zu präsentieren. (…) Am Ende brennt die Welt, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschmelzen und alle Gewissheiten werden über Bord geworfen.“
Mundo Clasico





REWRITE.ISOLDE




Game-Musiktheaterprojekt nach Richard Wagner, Paul Dessau, Wolfgang Rihm und Heiner Müller
von Hasti Molavian, Lukas Rehm, Christopher Scheuer und Paul-Georg Dittrich
Premiere am Volkstheater Wien

Ich bin eine Überlebende. Ich sende auf allen Frequenzen. Wenn ihr da draußen seid, wenn irgendjemand da draußen ist... Du bist nicht allein! Ich sende von der MS Cornwall … Mein Name ist Isolde. (Rauschen) Westwärts schweift der Blick: ostwärts streicht das Schiff. Frisch weht der Wind der Heimat zu: mein irisch Kind, wo weilest du? Sind's deiner Seufzer Wehen, die mir die Segel blähen? (Rauschen) Der Drache kontrolliert die Stadt. Auf der Bildwand ein Panorama fressender, verdauender, fernsehender Familien. Plötzlich taucht der Held der Geschichte auf. (Rauschen) Er nimmt den Kampf auf, und der Kampf ist hart. Er dauert noch in unsrer Gegenwart. Der Drache spukt in wechselnden Gestalten. Der Globus dreht sich, doch MAKE-UP deckt Falten. Er kämpft mit Napalm und mit Care-Paketen. Er gibt sich menschlich und sein Geld kann töten. (Rauschen) In dem wogenden Schwall, in dem tönenden Schall, in des Welt-Atems wehendem All — ertrinken, versinken — unbewusst — höchste Lust!

"Rewrite.Isolde" ist ein Mashup aus Echtzeit-Gameenvironment, experimentellem Musiktheater, und einer Lecture-Performance. Es setzt sich aus Texten von Heiner Müller, Alexander Kluge, sowie kompositorischen Überschreibungen von Wolfgang Rihm, Paul Dessau und Richard Wagner zusammen. Im Zentrum steht die berühmte Bayreuther Heiner Müller Inszenierung von “Tristan und Isolde". Das Publikum wird in ein raumgreifendes dystopisches Gaming-Szenario katapultiert: die Welt um ihnen steht in Flammen, sie sind die einzig Überlebenden. Nur durch vier Video-Bullaugen der MS Cornwall (wie die Arche), die sich durch die brennenden Ruinen der Opernhäuser der Welt manövriert, halten sie verzweifelt Ausschau nach Erlösung.









SHOWS

20.04.25
VILLA ORLOFSKY
Volkstheater Wien

19.04.25
CALLS OF DUTY: JEANNE D'ARC
Volkstheater Wien Dunkelkammer

11.04.25
VILLA ORLOFSKY
Volkstheater Wien

05.04.25
VILLA ORLOFSKY
Volkstheater Wien

21.03.25
VILLA ORLOFSKY
Volkstheater Wien

15.03.25
VILLA ORLOFSKY
Volkstheater Wien

27.11.24
CALLS OF DUTY: JEANNE D'ARC
Volkstheater Wien Dunkelkammer

26.11.24
CALLS OF DUTY: JEANNE D'ARC
Volkstheater Wien Dunkelkammer

06.10.24
CALLS OF DUTY: JEANNE D'ARC
Volkstheater Wien Dunkelkammer

05.10.24
CALLS OF DUTY: JEANNE D'ARC
Volkstheater Wien Dunkelkammer

Angaben gemäß § 5 TMG

Lukas Rehm

Leibnizstr. 36
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Streitschlichtung

Wir sind nicht bereit oder verpflichtet, an Streitbeilegungsverfahren vor einer Verbraucherschlichtungsstelle teilzunehmen.




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